Die alten ägyptischen/christlichen Feiertage

Die Alten Ägyptischen/Christlichen Feiertage

 

1. Das Letzte Abendmahl

Früher, als wir die Allegorie Isis und Osiris präsentierten, haben wir gesehen, wie Ausar von Set (Seth) zu einem Festmahl eingeladen wurde bei dem Set und seinen Komplizen Ausar überlistet haben, damit er sich in einen behelfsmäßigen Sarg legte, den sie schlossen und versiegelten und in den Nil warfen. Set wurde der neue Pharao während der Sarg ins Mittelmehr trieb. Das Datum für dieses symbolische Ereignis nennt uns Plutarch (Moralia; Vol. V, 356):

… Und die, die eingeweiht waren, rannten zu ihm hin und schlugen den Deckel zu, den sie von außen zunagelten. …Sie sagen auch, dass das Datum an dem diese Tat begangen wurde, der 17. Tag des Athor war (27. November), als die Sonne im Skorpion stand.

Die Ereignisse des 17. Hatoor/Athor (27. November), wie Plutarch berichtet, haben alle Elemente des letzten Abendmahls von Jesus, d.h. einer Verschwörung, einem Festmahl, Freunden und Verrat. Der Verlust von Ausar (Osiris) wird heute beim Abu Sefein Festival in Ägypten am selben Tag und in derselben Tradition gefeiert, d.h. mit einem großen Festessen gefolgt von einem 40-tägigen Zeitraum des symbolischen Todes durch Fasten und andere Disziplinarmaßnahmen..

28 Tage nach dem Letzten Abendmahl erfolgt die Geburt des erneuerten Königs am 25. Dezember.

40 Tage nach dem Letzten Abendmahl ist Epihanie (6. Januar).

 

2. Advent Und Weihnachten

Ausars Leben ist ein Symbol für den Mond und wird mit dessen 28-tägigem Zyklus assoziiert (4 Wochen). Dies hallte später nach im Christlichen Advent (Lateinisch Advenio, was bedeutet: zu jemandem kommen). Die katholische Enzyklopädie gibt zu, dass „Advent eine Periode ist, die vier Sonntage umfaß. Der erste Sonntag ist frühestens am 27. November und dann hat der Advent 28 Tage.“ Wie schon festgestellt, ist der 27.November der Tag des symbolischen Letzten Abendmahles, des Todes und des Verlustes von Ausar.

Der 28-Tage-Zyklus von Ausar und seiner Beziehung zu den Prinzipien der Regeneration wird nett dargestellt in der berühmten Szene der Wiederauferstehung des Weizens, der Ausar mit 28 Weizenstengeln zeigt, die aus seinem Sarg heraus wachsen.

 

Das Kirchenjahr beginnt in den westlichen Kirchen mit dem Advent. Laut der Katholischen Ezyklopädie „sind die Gläubigen während dieser Zeit ermahnt“:

• Sich selbst angemessen vorzubereiten, um den Geburtstag des Herrn zu feiern, der in diese Welt kommt als der inkarnierte Gott der Liebe.

• Ihre Seelen vorzubereiten als Wohnsitz für den Erlöser, der in der Heiligen Kommunion erscheint und durch die Gnade und

• Sich selbst bereit zu machen für sein letztes Erscheinen als Richter, als Tod und als das Ende der Welt.

Alle diese Elemente stammen ursprünglich aus dem Alten Ägypten. Solche Traditionen wurden beobachtet während (und basieren auch tatsächlich darauf) den jährlichen Feiern des alten Ägyptischen Königs, besser bekannt als das Sed (oder das Heb-Sed) Fest, das immer im Monat Kee-hek (Khoiakh, d.h. Dezember) jeden Jahres gefeiert wird. Dieses Datum für das Fest stammt aus urdenklichen Zeiten und wird die ganze Geschichte Ägyptens hindurch gefeiert.

Die Absicht dieses jährlichen Ereignisses war die Erneuerung/Verjüngung der übernatürlichen Kräfte des Königs. Diese Rituale zielten darauf ab, dem König neue Lebenskräfte zu übertragen, d.h. der symbolische Tod und die symbolische Wiedergeburt des regierenden Königs. In den altägyptischen Traditionen wird dieses Konzept der fortlaufenden Kraft (zwischen dem alten und dem neuen) passend dargestellt im Ausar Tempel in Abtu (Abydos), wo Heru aus Ausar heraus geboren wird nach dem Tod von Ausar. Das erklärt die Bedeutung des Sprichwortes: Der König ist tot – Lang lebe der König.

In den altägyptischen Traditionen kehrt dieser Geburtstag/die Verjüngung des neuen/erneuerten Königs symbolisch alle 28 Tage wieder – immer nach dem 27. November, dem symbolischen Tag des Letzten Abendmahles und Ausars Todes – und zwar am 25. Dezember. Der christliche Kalender feiert denselben Tag als die Geburt (Wiedergeburt) des neuen Königs namens Jesus, der in der ganzen Bibel als König dargestellt wird. Dieser 28-tägige-Zyklus bedeutet die Ankunft des Königs – und zwar sowohl im Alten Ägypten als auch in den christlichen Traditionen.

Alle diese Elementen werden in der katholischen Enzyklopädie erwähnt, die wir schon zuvor besprochen haben. Sie konkurrieren hierbei mit ihren ägyptischen Urspüngen, wobei Ausar (Osiris) als Heru (Horus) inkarniert und Ausar der Richter der Toten ist.

Aufgrund des absoluten Mangels ans historischen und archäologischen Beweisen, die den biblischen Bericht von Jesus stützen könnten, wendeten sich die Kirchenväter nach Ägypten und holten sich einige Daten von der Liste, die Clemens von Alexandria verfasst hat. Diese Liste nennt verschiedenen Daten: 25 Pachon (20.Mai), 24 oder 25 Pharmuthi (19 oder 20. April). Clemens hat jedoch angedeutet, dass Epiphanie und damit vermutlich die Geburt Christi am 15. oder 11. Tobi (10. oder 6. Januar) gefeiert wurde. Der 6. Januar ist nachweislich von verschiedenen Kirchen im Mittelmeerraum übernommen worden. Der 25. Dezember kam erst später – und basierte auf dem Julianischen Kalender, der 13 Tage hinter dem 6. Januar liegt.

[Siehe die Erklärung der 13-Tage-Differenz im Anhang E des Buches “Ägyptische Mystiker: Sucher des Weges” von Moustafa Gadalla.]

 

3. Der Neujahrstag Des Königs (1. Januar)

Wie zuvor aufgeführt, erstreckten sich die typisch ägyptischen Feste auf eine 8-Tage-Woche. Daher hat das Erneuerungsfest des Ägyptischen Königs vom 25. Dezember (nach dem Julianischen Kalender) seinen Höhepunkt 8 Tage später, also am 1. Januar – dem Neujahrstag des verjüngten Königs. Am 22. Keehek/Khoiakh (1. Januar), während der jährlichen Festivitäten, wurde eine besondere Zeremonie abgehalten: eine zeremonielle Reise – angeführt vom Bildnis des Ausar (Osiris) und begleitet von den 34 Abbildern von Gottheiten in 34 kleinen Booten, beleuchtet von 365 Kerzen, die die Tage des Jahres repräsentierten.

Als Julius Cäsar 48 BCE nach Ägypten kam, beauftragte er den Astronomen Sosigenes aus Alexandria, einen Kalender für das Römische Reich einzuführen. Daraus resultierte der Julianische Kalender mit 365 Tagen pro Jahr und 366 Tagen bei jedem Schaltjahr. Der römische (Julianische) Kalender war buchstäblich geeignet für einen König. Die ersten Tage des Jahres waren die Krönungsfeierlichkeiten für den Ägyptischen König und das Ende der jährlichen Feiern war das Heb-Sed Fest.

 

4. Epiphanie (Heilige Drei Könige, 6. Januar)

40 Tage nach dem ägyptischen Letzten Abendmahl (27. November) und dem Tod des Ausar (Osiris) war/ist die Epiphanie am 6. Januar, die später in den Christlichen Kalender übernommen wurde mit demselben Ziel.

Gemäß den altägyptischen Traditionen war der ursprüngliche Zweck der Epiphanie in der Östlichen Kirche der, getauft zu werden – das Sakrament der Taufe. Wie schon zuvor gesagt, stellt die Taufe einen symbolischen Tod und eine Wiedergeburt dar. Ein Wiedergeburtszyklus umfaßt gewöhnlich 40 Tage (vom 27. November bis 6. Januar). Am Ende des Zyklus badeten die Menschen im Nil (Taufe) und das Fasten ist gebrochen. Die guten Tage sind zurück.

Baladi-Ägypter (die gezwungen wurden Moslems zu werden) setzten diese Feiern fort, weil es eine altägyptische Tradition ist, die später von den Christen übernommen wurde.

 

5. Fastenzeit

Die Fastenzeit beschreibt eine 40-Tägige-Periode die der Osterwoche vorangeht. Man muß (symbolisch) sterben, um dann (symbolisch) wiedergeboren zu werden. Die Fastenzeit repräsentiert den figürlichen Tod vor der Wiedergeburt.

Fastenzeit und Ostern gab es schon in vorchristlicher Zeit, wie unten noch erklärt wird. Die Fastenzeit war ursprünglich die Zeit der Vorbereitung der Kandidaten für das Taufritual in der Osternacht. Das Taufritual wurde in den heiligen Seen der Altägpytischen Tempel an den Ufern des Nils durchgeführt.

 

6. Ostern

Es ist eine bekannte Tatsache, dass das Christliche Osterfest kein historisches Ereignis war, sondern ein Fest, dass schon vor dem Christentum exisitierte. Das Webster’s dictionary beschreibt Ostern als „Name des heidnischen Frühlingsfestes, das beinahe zeitgleich mit dem Osterfest der Kirche stattfindet.“ Das sogenannte „Heidnische“ Fest ist das Ägyptische Ostern. Im ägyptischen (und später christlichen) Kalender ist Ostern der Mittelpunkt des größeren Teils des Kirchenjahres – von der Septuagesima bis zum letzten Sonntag nach Pfingsten, der Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam und allen anderen beweglichen Feiertagen – weil sie alle an das Osterfest gebunden sind.

Ostern zu zelebrieren ist ein Eckstein auf den der christliche Glaube gebaut ist. Obwohl die Apostel es nicht erwähnt haben, weil es die Fortführung eines existierenden jüdischen Feiertages war (Passahfest), das wiederum eine Adaption des Altägyptischen Frühlingsfestes war.

Altägyptische Aufzeichnungen zeigen, dass dieses Frühlingsfest schon vor über 5000 Jahren exisitierte. Sein Zweck war die Erneuerung der Natur, wenn das Leben in die Welt zurückkehrte.

Wie schon erwähnt, stellt Ausar (Osiris) den natürlichen Kreislauf des Universums dar, das Prinzip, das das Leben aus dem scheinbaren Tod zurückkehren läßt. Daher hat man Ausar mit dem Frühling identifiziert – dem Tag, an dem man glaubte, dass er von den Toten auferstanden sei. Vor über 5000 Jahren übernahmen die alten Ägypter einen Nationalfeiertag, der am Ende des 8-tägigen Festes kam. Gemäß der ägyptischen Allegorie starb Ausar (Osiris), wurde begraben und verschwand dann am fünften Tag – Freitag Abend. Sie nannten diesen Tag den Verlust von Ausar. Ausar wurde drei Tage später wieder auferweckt, d.h. am Sonntag, als der Richter (König) der Toten.

Genau wie im Fall des ägyptischen Ausar (Osiris), spiegelt das christliche Osterfst die Überzeugung, dass Christus starb, begraben wurde und danach am Freitag verschwand und drei Tage nach seinem Tod, am Sonntag, wieder auferstanden ist. Es ist der glücklichste Tag im christlichen Kalender.

Das Osterfest dauert genau wie andere ägyptische Feste 8 Tage (was die Christen eine Heilige Woche nennen: vom Palmsonntag bis Ostersonntag). Die altägyptische Heilige Woche wird gefolgt vom Ostermontag, die in Ägypten Sham en Neseem genannt wird. Dies ist nur der offizielle Name des Nationalen Feiertages, der ununterbrochen überliefert wurde seit den altägyptischen Zeiten.

 

7. Himmelfahrt

In der altägyptischen Tradition braucht der Geist des Verstorbenen 40 Tage, um sich komplett vom Körper zu lösen und zum Himmel aufzufahren. Demgemäß dauert die Mumifizierung 40 Tage. Ähnlich feiert der christliche Kalender Himmelfahrt 40 Tage nach Ostern mit der „Körperlichen Aufnahme Jesu in den Himmel 40 Tage nach seiner Auferstehung.“

8. Das Ägyptische Pfingstfest

Das jährliche Fest der Apostel (Propheten) wird in Ägypten 50 Tage nach Ostern abgehalten. Ähnlich im Christlichen Kalender, wo die Gläubigen 50 Tage nach Ostern das Pfingstfest feiern. Pfingsten feiert „das Herabkommen des Heiligen Geistes auf die Apostel.“

Dieses Fest ist altägyptischen Ursprungs. Pfingsten bezeichnet die Periode des Khamaseen (der 50), wenn die südlichen heißen und roten Sandstürme und Winde am häufigsten auftauchen. Dieses jährliche Ereignis beginnt am Tag der direkt dem Karfreitag folgt, d.h. dem Oster (Licht) Sonntag und endet am Pfingsttag (oder Weißen Sonntag) – einem Zeitraum von 50 Tagen.

Dieses Pfingstfest ist angelehnt an die altägyptische Geschichte von Auset (Isis) und Ausar (Osiris). Die 50-tägige Periode stellt die unterdrückende Herrschaft des Set dar, nachdem Ausar entthront worden war. Set repräsentiert die Farbe rot und das bedrückende Wetter, das trocken, feurig und wasserarm ist. Im Grunde repräsentiert Set die heißen roten Staubwolken – Khamaseen.

Die Allegorie geht damit weiter, dass Heru (Horus) sobald er erwachsen ist, Set im Kampf um den Thron herausfordert. Nach einigen Kämpfen zwischen ihnen gingen sie zum Rat der 12 Neteru (Götter), damit sie festsetzten, wer herrschen sollte. Der Rat entschied, dass Ausar/Heru den ägyptischen Thron wiedererlangen sollte und Set sollte über die Wüste/das Ödland herrschen. In Wetterbegriffen erklärt, endete dieser Rat 50 Tage nach dem bedrückenden Wetter (Khamaseen). Der Tag des Urteilsspruches der Neteru/Apostel/Propheten wurde zum Weißen Sonntag erklärt, was bedeutete, dass die 50 roten Tage vorüber waren und alles wieder klar war.

 

9. Verwandlung Des Horus/Christus

Nachdem Ausar (der biblische Jesus) in den Himmel aufgefahren war, begann seine Frau Auset zu weinen. Das Ende des 11. der ägyptischen Monate von Ba-oo-neh (18. Juni) wird „Leylet en-Nuktah“ genannt oder die „Nacht der Tränen“, da es an die ersten Tropfen erinnern soll, die in den Nil fielen und das jährlichen Hochwasser beginnen ließen.

50 Tage nach Ausets (Isis) ersten Tränen (am 17. Juni), d.h. am 6. August, feierten die Alten Ägypter die Wiederkehr von Ausar (Osiris) in Form des auferstandenen Heru (Horus). Dies wurde von Plutarch in seiner Moralia (Vol. V, 372,52B) bestätigt:

In den heiligen Liedern des Osiris rufen sie ihn an, der versteckt ist in den Armen der Sonne; und am 13. Tag des Monats Epiphi (6. August) feiern sie den Geburtstag des Auge des Horus, zu der Zeit, wenn der Mond und die Sonne in einer geraden Linie stehen, da sie nicht nur den Mond sondern auch die Sonne als das Auge und Licht des Horus betrachten.

Dies ist identisch mit den späteren christlichen Behauptungen der Verklärung Jesus, die von der Orthodoxen Kirche am 6. August gefeiert wird. Dieser Feiertag erinnert an „die Enthüllung der Göttlichkeit Jesu an Petrus, Jakob und Johannes“.

Diese altägpytische Tradition wird versteckt fortgeführt in der Mouled von El-Desouki, in der Stadt Desouk am östlichen Ufer des Westarmes des Nils. El-Desouki ist bekanntn als Abu-el-e-nane („von den zwei Augen“), genau wie Heru (Horus), dem „Ältesten der Zwei Augen“.

Dieses jährliche ägyptische Fest wird von den besten magischen Spielen (Weissagungen) Ägyptens angeführt, die zu der späteren christlichen Feier passen, dessen Hauptthema die “Enthüllung der Göttlichkeit Jesu” ist.

 

10. Unsere Liebe Frau Meriam (Mariä Himmelfahrt)

Der 15. August ist in vielen Ländern der Nationalfeiertag zur Erinnerung an die Himmelfahrt der Jungfrau Maria nach ihrem Tod. Am selben Tag feiern die Ägypter seit undenklichen Zeiten ein ähnliches Fest, das sich auf den symbolischen Tod der altägyptischen „Jungfräulichen Mutter“ bezieht – genannt „Braut des Nils“.

Im altägyptischen Kontext ist die „Braut des Nils“ Auset (Isis), die Jungfräuliche Mutter und der Fluß Nil ist ihr Seelengefährte Ausar (Osiris). Am 15. August gedenken die altägyptischen Feste dem Ende der 50-tägigen Regenperiode in Äthiopien, die die jährliche Überschwemmung des Nils verursacht.

Die Ägypter assoziieren den Beginn der jährlichen Flutzeit mit Auset (Isis), die um ihren Seelengefährten Ausar (Osiris) weinte, nachdem er 40 Tage nach seinem Tod den Himmel aufgefahren war. Die Ägypter setzten Ausets erste Träne mit dem Beginn des Anstieg des Niles gleich. Auset weinte weiter und wünschte sich, dass der leblose Ausar sich wieder erheben möge. „Die Weinende Witwe“ wurde in Ägypten zur „Dame des Kummers“.

Einer der fesselndsten Teile in diese ägyptischen Volkssage ist wie diese beiden Symbole zur jährlichen Flut in Äypten passen. Auset wünscht sich, dass Ausar (hier: der Nil) aus seinem Koma erwacht und als Folge davon steigt der Nil durch ihre Tränen an.

Auset (Isis) regeneriert daraufhin Ausar jedes Jahr mit ihren Tränen. Ihre Tränen sind blutrot wie das Flutwasser, da das Wasser als Folge der Regensaison in Äthiopien aus dem Hochland dort stammt, wo es den herausgewaschenen Lehm mit sich führt. Daher repräsentieren Ausets Tränene die rote Farbe des Wassers während der Überschwemmungszeit. Auset „weint einen Fluß“. Die gläubigen Christen folgten derselben Tradition als sie ihre Marienstatuen mit roten Tränen darstellten, die aus ihren Augen flossen.

Der Sage nach beendet Auset das Weinen um ihren Gefährten Ausar Mitte August, was bedeutet, dass Auset alle Tränen vergossen hat, die sie besaß. Zu diesem Zeitpunkt hielten und halten die Ägypter ein Fest ab, das die letzte Träne der Auset kennzeichnet, und den höchsten Flutstand darstellt. Während dieser Feierlichkeiten werfen die Ägypter ein Bild der Isis in die Wasser, um zu symbolisieren, dass Auset in ihren eigenen Tränen ertrank – im Nil selbst.

Zusätzlichen zu den offiziellen Festlichkeiten, feiern die Baladi-Ägypter ein jährliches Fest, dass Sietena Meriam (“Unsere liebe Frau Meriam”) genannt wird. Dies ist kein christliches Fest. Es dauert die typischen 8 Tage, beginnt am 15. August und endet am 16. Mesoree (22. August).

 

11. Der Geburtstag Von Auset (Marias)

Die alten Ägypter folgten dem sothischen Jahr, einer Periode von 365,25636 Tagen. Neben den Anpassungen, die man für die 0,00636 Tage pro Jahr gemacht hat (siehe Details im Anhang E unseres Buches: “Ägyptische Mystiker: Sucher des Weges”), teilten die Alten Ägypter das Jahr in 12 gleiche Monate und addierten 5 Extra-Tage (plus einen alle vier Jahre). Diese Extratage beginnen momentan am 6. September. In der ägyptischen Geschichte wurden fünf Neteru (Götter) an jedem der fünf Tage geboren – Ausar (Osiris), Auset (Isis), Set (Seth), Heru Behdety (Apollo), und Het-Heru (Hathor).

Die Geburt der Jungfrau Maria wird von der Kirche am 8. September gefeiert, der auch Ausets (Isis) Geburtstag ist, die als zweite der 5 Gottheiten in den 5 Extra-Tagen geboren wurde.

-> 40 Tage nach Ausets (Marias) Geburtstag ist das Ägyptische jährliche Pflanzfest.

-> 40 Tage nach der Aussat feierten/feiern die Ägypter das Letzte Abendmahl und den Verlust des Ausar (Osiris).

Und die Einhaltung der Zyklen geht weiter, um den Gleichlauf zwischen dem Unten (der Erde) und dem Oben (dem Himmel) beizubehalten.

 

[Ein Auszug aus dem Buch “Die alten ägyptischen Wurzeln des Christentums” von Moustafa Gadalla]

Die altägyptischen Wurzeln des Christentums, 2. Hg.