Isis Rises – Dame der Himmelfahrt

 

In typischer ägyptischer Erzählungsform endete das Weinen von Isis um ihren Seelenverwandten Osiris etwa Mitte August, was bedeutet, dass Isis alle Tränen weinte, die sie hatte. Zu diesem Zeitpunkt feiern die Ägypter (sowohl die alten als auch die modernen) ein Fest zur Erinnerung an die letzte Träne der Isis, die den Höhepunkt der Flut auslösen wird. Während dieser Feier werfen die Ägypter ein Bildnis der Isis ins Wasser, um zu symbolisieren, dass Isis in ihren eigenen Tränen ertrunken ist. Unglaublicherweise hat die Kirche genau dasselbe Datum angenommen, um die Himmelfahrt der „Jungfrau Maria“ als Himmelfahrtstag darzustellen, der wie folgt definiert ist:

Das Dogma der Aufnahme des Körpers und der Seele der Jungfrau Maria (Auset ist ebenfalls eine Jungfrau) in den Himmel nach ihrem Tod.

Die orthodoxe Kirche feiert den Mariä-Himmelfahrt-Tag am 15. August. Das ist genau der Tag, an dem die heutigen Ägypter das Ende der Regenzeit in Äthiopien feiern.

Zusätzlich zu den offiziellen Regierungsfeierlichkeiten veranstalten die Baladi-Ägypter ein sogenanntes Mouled Sitena Meriam (Bedeutung Unsere Liebe Frau Meriam). Dies ist kein „christliches Fest“. Das Fest dauert die typische ägyptische Oktavwoche (8 Tage). Der letzte Tag der Feier ist der 16. Mesoree (22. August).

Ein weiterer Titel für dieses Festival ist Braut des Nils, die Isis mit Osiris vereint. Isis ist – als Symbol der Erde – in den Körper ihres Mannes getaucht – ein Symbol des Wassers. Diese Vereinigung ist eine weitere perfekte Anwendung des Konzepts der inneren Ehe, das die Traditionen des alten Ägypten (und später der Sufi) durchdringt.

=> Es ist zu beachten, dass vom 3. Juli (dem Beginn des Anstiegs des Nilwassers) bis zum 22. August 50 Tage vergehen – ein weiteres Pfingsten.

 

[Ein Auszug aus Altägyptische Wurzeln des Christentums, 2. Auflage von Moustafa Gadalla]
https://egyptianwisdomcenter.org/product/ancienne-egypte-les-racines-du-christianisme/

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